Schwertlilien

Kuba Ludvík

Schwertlilien

Zum Künstler:       Poděbrady 1863 - 1956 Prag

Gemarkt:                 Signiert rechts unten L Kuba

Maße:                       H 46 cm, B 54 cm

Material:                  Öl auf Leinwand gerahmt

Provenienz:            Wiener Privatsammlung

Preis auf Anfrage

Kuba Ludvík (1863 - 1956)

Ludvík Kuba wurde als zweites von 13 Kindern des Schlossermeisters Ludvík Kuba und seiner Frau Anna, geb. Mikšovská, geboren. Nach dem Schulabschluss studierte er von 1877 bis 1879 an der Orgelschule in Prag bei František Zdeněk Skuherský. Während dieser Zeit war er auch Privatschüler des Bildhauers Bohuslav Schnirch. Im Jahr 1879 ging er zur Fortsetzung der Ausbildung an das Lehrerbildungsinstitut nach Kutná Hora. Nach Abschluss seiner Ausbildung arbeitete Kuba zunächst als Lehrer. Bereits während dieser Zeit widmete er sich der Sammlung von Liedern in slawischen Ländern, die er 45 Jahre seines Lebens fortsetzen sollte. Bereits 1885 gab er den Lehrerberuf auf und unternahm ausgedehnte Studienreisen in die slawischen Länder, unter anderem in die Slowakei (1885), die Lausitz, nach Galizien (1886), Russland (1886-1887), in die Krain (1888), die Steiermark, Kärnten, Slowenien und Kroatien (1889), nach Montenegro und Dalmatien (1890-1892), nach Bosnien und Herzegowina (1893) sowie nach Bulgarien (1894). Auf seinen Reisen studierte er das Brauchtum der slawischen Völker, insbesondere ihre Lieder, Tänze, Musikinstrumente und Trachten. Er machte sich genau mit den gesellschaftlichen Gegebenheiten des Alltags vertraut und dokumentierte sie. Auf künstlerische und wissenschaftliche Weise hat er sie als Gemälde, Reisebeschreibungen und Skizzen dargestellt und dokumentarisch festgehalten. Die umfangreiche Sammlung "Slovanstvo ve svých zpěvech" (in 15 Bänden) zeugt von seinem ethnographischen Schaffen. Eine ähnliche Dokumentation sollte über die Trachten sowie über Bräuche entstehen, was teilweise in den fünf Büchern "Čtení o Lužici", "Čtení o Starém Srbsku", "Čtení o Makedonii", "Čtení o Dalmacii" und "Čtení o Bosně a Hercegovině" verwirklicht wurde.

Ludvík Kubas Weg zum Künstler war lang und kompliziert. Anfangs sollte er Pädagoge werden, aber sein Interesse an Volksliedern führte ihn von der Karriere eines Lehrers an einer Dorfschule ab. 1884 begann er mit der Veröffentlichung einer Sammlung von Volksliedern mit dem Titel Die Slawen in ihren Liedern, die zu diesem Zweck häufig nach Sorbia, auf den Balkan und in die subkarpatische Ukraine reisten. Seine Reisebücher, die später in Buchform veröffentlicht wurden, sind von seinen winzigen Zeichnungen und Aquarellen begleitet. Probleme bei der Finanzierung eines derart umfangreichen Werkes zwangen ihn jedoch zu einer radikalen Veränderung, und 1893 reiste Kuba nach Paris, um sich ausschließlich der Malerei zu widmen. Die grundlegendste Zeit für Kuba war sein Aufenthalt in München zwischen 1896 und 1904, wo er an der Privatschule des slowenischen Malers und Lehrers Anton Ažbe studierte.
Kuba setzte die Technik der Ölmalerei auch außerhalb des Schulstudios erst nach 1900 intensiver ein. Das Modell für eines seiner ersten Gemälde war seine Frau Olga. Ab 1904 lebten Kuba und seine Familie in Wien. Dort schuf er eine Reihe intimer Szenen, in denen er seine impressionistische Morphologie voll entwickelte. Kuba verbrachte die Sommermonate regelmäßig in Březnice bei Příbram bei den Eltern seiner Frau. Der Garten ihres kleinen Hauses inspirierte ihn zu einer weiteren Serie von Leinwänden, die vom Impressionismus und Jugendstil inspiriert waren.
Noch 1911 kehrte er endgültig in die tschechischen Länder zurück. In den 1920er Jahren reiste Kuba erneut weit, um Lieder zu sammeln, und setzte gleichzeitig seinen Pinsel in der Serie Die Slawen in Bildern ein. 1929 gelang es Kuba, die Sammlung slawischer Lieder fertigzustellen, und er begrub sich erneut in der Malerei. In den 1930er und 1940er Jahren schuf er eine große Sammlung von Stillleben und Ansichten in Gärten. Außergewöhnlich ist auch seine Serie von mehr als vierzig Selbstporträts.
Obwohl Kuba unter ernsthaften gesundheitlichen Problemen litt, malte er bis zum Ende seines Lebens. Er starb 1956 im Alter von 93 Jahren in Prag. Seine letzte Monografie-Ausstellung fand 1968 in der Prager Nationalgalerie statt.