Vase

Gallé Émile

Vase

Zum Künstler:         Nancy 1846 - 1904 ebenda

Gemarkt:                   geätzte Reliefsignatur auf der Wandung

Maße:                         H 23,5 cm

Material:                   Glas

Provenienz:              österreichischer Privatbesitz

Preis auf Anfrage

Um 1910, Nancy, Glas, innen gelb, außen rosa, orange und purpurrot überfangen, in einer Reliefform geblasener und anschließend geätzter Dekor aus Rosenblättern und Hagenbutten in sogenannter Soufflé-Technik, der Fond teilweise überschliffen und säuremattiert.

Gallé Émile (1846 - 1904)                                                                                                                   

4. Mai 1846, Nancy (Frankreich) - 23. September 1904, Nancy (Frankreich)

Émile Gallé war ein französischer Designer und Kunsthandwerker des Jugendstils und Art Déco, der sich auf das Material Glas spezialisierte, auf diesem Gebiet Pionierarbeit leistete und mit seinen Entwürfen für Vasen international bekannt wurde. Darüber hinaus zählt Gallé zu den Begründern des Art Nouveau.

1846 als Sohn eines Händlers von Glas und Keramik in Nancy geboren, zeigte sich bei ihm schon früh künstlerische Begabung und großes Interesse an Naturwissenschaften. 1864 zog er zum Studium nach Deutschland, wo er zunächst Architektur und Kunstgewerbe in Weimar studierte. Im Anschluss daran absolvierte Gallé ein Praktikum bei einer Glashütte im Elsass, bevor er in einer Fayencen-Manufaktur Dekorelemente entwarf. Zu dieser Zeit erlernte er das Arbeiten mit den Materialien Glas und Holz. Besonders in der Glasbläserei profilierte sich Gallé. 1874 trat er in die Fußstapfen seines Vaters und übernahm die Leitung dessen Firma, woraufhin diese auch international sehr bekannt wurde. Zu Beginn der 1880er Jahre richtete Gallé zahlreiche Ateliers und Werkstätten ein, wo er mit verschiedenen Techniken experimentierte und innovative Ideen verwirklichte. 1897 entwickelte er das "Marqueterie de verre" - Verfahren, bei dem es sich um eine komplizierte Form der Einlegearbeit in Glas handelt. Im Laufe der nächsten Jahre avancierte sein Betrieb zu einem wahrhaften Großunternehmen, mit Verkaufsstellen in ganz Europa. Er verknüpfte geschickt Handwerkskunst mit kaufmännischem Talent. Seine Vorliebe galt dem Material Glas: seine Entwürfe auf diesem Gebiet erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit, wie zum Beispiel seine bunten Vasen, in denen ornamentale Reliefs nach dem Vorbild der Natur verarbeitet wurden. Für seine künstlerischen Leistungen erhielt Gallé zahlreiche Auszeichnungen wie beispielsweise Goldmedaillen auf der Pariser Weltausstellung in den Jahren 1878,1884 und 1900. 1901 setzte er gemeinsam mit den Brüdern Augustin und Antonin Daum, Renè Lalique und Gabriel Argy - Rousseau den Spatenstich für die Ècole de Nancy, deren erster Präsident er wurde.

Drei Jahre später starb Gallé an den Folgen einer Leukämie Erkrankung. Nach seinem Tod führten seine Witwe und sein Schwiegersohn die Firma bis in die frühen 1930er Jahre fort.

Quelle: Dorotheum